Der Kölner Domkran war ein hölzerner Drehkran, der seit dem 14. Jahrhundert auf dem im Bau befindlichen Südturm des Kölner Domes stand. Der mehr als 25 Meter hohe Kran war nur etwa 50 Jahre lang im Einsatz, aber er prägte als Wahrzeichen das Kölner Stadtbild über einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren. Darüber hinaus war er für die Kölner Bevölkerung ein Symbol dafür, dass der Dombau keineswegs aufgegeben, sondern nur unterbrochen war. Daraus erklären sich auch die Proteste Kölner Bürger, als 1816 auf preußische Anordnung von dem augenscheinlich stets betriebsbereiten Domkran der Ausleger abgenommen werden musste.

Der Domkran war ein Teil des Alltagslebens der Bürger. Die Kölner schauten auf den Domkran, um die Windrichtung abzulesen; wenn sich der Kran während der Nacht im Wind drehte, drang ein charakteristisches Geräusch durch die ganze Stadt. Ein Zeitzeuge beklagte nach dem Abbau des Domkrans, ihn tagsüber nicht mehr zu sehen sei schlimm, aber ihn während der Nacht nicht mehr zu hören sei unerträglich.Noch die zur Vollendung des Dombaus am 15. Oktober 1880 in den Schlussstein der Kreuzblume des Südturms eingelassene Urkunde mit den Unterschriften des Kaisers und zahlreicher weiterer Fürsten und weltlicher Würdenträger nahm auf den Domkran Bezug: Verlassen und dem Verfall preisgegeben überragte drei Jahrhunderte hindurch der Domkran, das alte Wahrzeichen Kölns, den in Trümmer sinkenden Wunderbau. Am folgenden Tag fand ein Historischer Festzug statt, bei dem zahlreiche geschmückte Festwagen und in historisierende Kostüme gekleidete Bürger auf dem Domhof am Kaiser vorbeizogen. Einer der Festwagen trug als Aufbau eine Nachbildung des Domkrans.

Quelle: https://de.wikipedia.org/ (Stand: 27.04.2018)