Der Köbes
Als Köbes wird seit etwa dem 19. Jahrhundert ein Kellner bezeichnet, der in Brauhäusern in Köln, Bonn, Düsseldorf oder Krefeld Bier serviert. Traditionell trägt er stets eine blaue Schürze aus Leinen mit einer ledernen umgeschnallten Geldtasche.
„Köbes“ ist die kölsche Form von Jakob und gleichermaßen auch in anderen Dialekten im Rheinland vertreten, wird aber gelegentlich auch in der Nebenbedeutung „eigensinniger, kantiger oder vierschrötiger Mensch“ verwendet.
Der Köbes und seine Art zu servieren gehören zur typisch rheinischen Brauhauskultur. Wenn ein Bierglas leer ist, stellt der Köbes ohne Bestellung ein neues Glas hin, es sei denn, der Gast legt einen Bierdeckel auf das Glas oder signalisiert, dass er zahlen will. Die oft ruppige Art der Köbesse wird auf die in besucherfreundlicher Gastronomie wenig geschulten Brauknechte, die auch im Schankraum bedienen mussten, zurückgeführt:
„In Köln war alles anders. […] Man bestellt kein Kölsch in einem Brauhaus, man bekommt es zugeteilt. Ebenso wenig ist der Köbes ein Kellner, sondern ein Brauereigehilfe, dessen Stolz es ausschließt, Bier an Tische zu tragen. Sofern sich Kölner allerdings an Regeln halten, was selten genug der Fall ist, tun sie es in Erwartung der damit verbundenen Ausnahme, deren eine besagt, dass Köbesse letzten Endes doch Bier an Tische tragen, weil sie Unternehmer sind und ergo keine Kellner. […] An einen Köbes musst du glauben wie an die Vorsehung oder den Erzengel Gabriel. Dann wird alles gut.“²
Quelle: https://www.wikipedia.org/ (Stand: 24.08.2018)
² Frank Schätzing, Keine Angst, München 2007, S. 228 f.